Seit 2016 untersucht der Bitkom e. V. mit seinem „Digital Office Index“ regelmäßig den Stand der Digitalisierung von Geschäfts- und Verwaltungsprozessen in deutschen Unternehmen. Nun hat der Branchenverband der Informations- und Telekommunikationsbranche die neueste Ausgabe der Studie veröffentlicht. Unterstützt von einer Projektgruppe, der auch Experten von Ceyoniq angehören, befragte der Bitkom Entscheider von 1.103 deutschen Unternehmen ab 20 Beschäftigten aus verschiedenen Branchen zu Digitalisierungsvoraussetzungen, -fortschritt und -perspektiven in ihren Betrieben.
Im ersten von zwei Blogbeiträgen zum „Digital Office Index 2024“ beleuchten wir den Status quo der digitalen Transformation in den Unternehmen; im zweiten Teil erfahren Sie, welche digitalen Technologien zum Einsatz kommen – und wie sie den Geschäftsalltag effizienter machen.
Unternehmen immer aufgeschlossener
Dass die digitale Transformation in erster Linie kein Muss, sondern eine echte Chance im Wettbewerb ist, ist inzwischen in den meisten deutschen Unternehmen angekommen. 96 Prozent der befragten Entscheider geben an, dass sie Digitalisierungsvorhaben gegenüber aufgeschlossen sind – und bestätigen damit einen Trend: Seit 2018 ist der Wert um satte 22 Prozentpunkte gestiegen, im Vergleich zur letzten Befragung 2022 legte er um 7 Punkte zu.
Digitalisierungsstrategien werden zum Standard – oder sind es schon?
Ein weiterer aussagekräftiger Indikator für den Digitalisierungsfortschritt: Neun von zehn großen Unternehmen (über 500 Mitarbeiter) setzen mittlerweile auf eine Digitalstrategie, wobei zentrale, bereichsübergreifende Strategien hier klar dominieren (71 vs. 21 Prozent). Je kleiner die Betriebe, desto häufiger verfolgen sie bereichsspezifische Ansätze. Die insgesamt 84 Prozent der Unternehmen, die mit einer Digitalstrategie arbeiten, zeigen jedoch die hohe Bedeutung einer strategischen Herangehensweise.
Digitalisierungshemmer sind alte Bekannte
Befragt nach den größten Hürden für den digitalen Wandel in ihrem Unternehmen, nennen die Entscheider zuallererst den hohen Investitionsbedarf (76 Prozent) und fehlendes qualifiziertes Personal (75 Prozent). Beide Aspekte lagen schon bei der letzten Befragung an der Spitze, jedoch legt der Fachkräftemangel um weitere 11 Prozentpunkte zu. Ähnliches gilt für fehlende zeitliche Ressourcen (66 Prozent; plus 11) und Datenschutzanforderungen (63 Prozent; plus 12), die neben IT- und Datensicherheitsbedenken (61 bzw. 63 Prozent) und fehlender externer Beratung (56 Prozent) zu den weiteren am häufigsten genannten Digitalisierungshemmern gehören. Hinzu kommen Faktoren wie rechtliche und regulatorische Bestimmungen, die Qualität der Stammdaten, nicht näher beschriebene Widerstände im Unternehmen und Unklarheit bezüglich des wirtschaftlichen Nutzens der Digitalisierung.
Digital-Office-Lösungen sind in deutschen Unternehmen Standard
Die technologischen Rahmenbedingungen für den digitalen Wandel in deutschen Unternehmen werden immer besser: So setzen 84 Prozent (plus 8 gegenüber 2022) der Betriebe eine ECM-Lösung wie nscale ein, 91 Prozent (plus 14) ein CRM-System. Bei den ERP-Lösungen sind es sogar 98 Prozent (plus 3). Diese beeindruckenden Werte zeigen einmal mehr die hohe Relevanz leistungsfähiger, unternehmensübergreifender IT-Systeme für die digitale Transformation. Nicht umsonst gelten gerade Informationsplattformen wie nscale als Schaltzentrale der Digitalisierung, die Innovationen wie die Automatisierung von Geschäftsprozessen und die zentrale Archivierung von Informationen überhaupt erst ermöglichen.
Finanzen und F&E am digitalsten
Der Bitkom befragte die Entscheider für seinen „Digital Office Index“ auch zum Digitalisierungsgrad ihrer Geschäftsprozesse in den unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Auf einer Skala von 1 (überhaupt nicht digitalisiert) bis 5 (vollständig digitalisiert) vergeben die Befragten im Schnitt 3,4 Punkte. Am digitalsten sind ihrer Einschätzung nach die Bereiche Buchhaltung, Finanzen und Controlling sowie Forschung und Entwicklung (je 3,7), dicht gefolgt von Personal sowie Produktion, Fertigung und Projektabwicklung mit jeweils 3,6 Punkten. Am wenigsten digitalisiert sind Geschäftsprozesse in Marketing (3,2), Einkauf und Geschäftsführung (je 3,1). Dass hier noch Spielraum besteht, wissen auch die Unternehmen: Alle Branchen wollen noch digitaler werden – und sehen sich in fünf Jahren bei einem durchschnittlichen Digitalisierungsgrad von 3.8 Punkten.
Die Cloud als Digitalisierungstreiber
Cloud-Umgebungen haben sich inzwischen als bevorzugte Bereitstellungsmethode von IT-Services etabliert. Noch dominieren Public-Cloud-Installationen – vor allem in Betrieben mit weniger als 100 Mitarbeitern. Sie kommen in 65 Prozent der Unternehmen zum Einsatz. Auf die Public Cloud setzen insgesamt 34 Prozent, bei großen Unternehmen belegt sie mit 62 Prozent sogar den Spitzenplatz. Auf On-Premise-Systeme setzt man dort noch verhältnismäßig häufig (31 Prozent), insgesamt werden sie aber nur noch in 15 Prozent der Betriebe eingesetzt.
Dabei betreiben Unternehmen knapp die Hälfte (46 Prozent) ihrer Anwendungen aus einer Cloud heraus, in fünf Jahren sollen es 53 Prozent sein.
Ceyoniq Technology GmbH ist ein Konzernunternehmen von Kyocera Document Solutions.